Und ein Wort
Ein Wort kann dich streicheln
Es kann dir verzeih`n
Es kann dir sehr schmeicheln
Sogar zu einem Satz gedei`n
Ein Wort kann gut klingen
Auch dich verletzen
Du kannst es laut singen
Oder gegen andere hetzen
Ein Wort kann ganz leis´ sein
Oder Ohren betäubend
Es kann ganz gemein sein
Oder hoch überschäumend
Es kann Liebe dir schenken
Es kann dich verwöhnen
Dich von Bösem ablenken
Und viele Menschen versöhnen
Es kann für dich jubeln
Geschrieben, gesprochen
Es kann für dich trubeln
Kann machen dich hoffen
Es kann Menschen wehtun
Es kann dich massieren
Es kann dich beschummeln
Deine Meinung kastrieren
Ein Wort nur vom Henker
Und ein Mensch geht zu Grunde
Ein Wort nur vom Lenker
Du gehst vor die Hunde
Es kann andere beschmieren
Es bringt dich zum lachen
Es kann dich verführen
Kann Liebe entfachen
Drum ehe du redest
Überlege dir gut
Willst du verhöhnen
Und fachen die Glut?
Oder willst du liebkosen
Mit helfendem Wort
Und betten auf Rosen
An jedem Ort
Ein kleines Wort nur
Kann heilen die Wund´
Kann Frieden stiften
Legt dir Blumen in den Mund
Denn Derbheit und Lüge
Bringt Zwist oder Krieg
Deshalb Derbheit und Lüge
Ich immer vermied
Logik und Wahrheit
War`n immer meine
Recht und Klarheit
Und sonst Worte keine
Der eisige Schnee
Ich bin ein Kind und sehe hinaus
Durch vereistes Fenster zum Feld
Hab keine Lust zu sitzen im Haus
Viel zu weiß ist draußen die Welt
Ich hol meine Stiefel, die Jacke dazu
Die Schlittschuhe pack ich mir ein
Trete ins Freie und spüre den Frost
Der Schnee reicht mir bis ans Schienenbein
Ich wandre durch das tiefe Weiß
Zielstrebig in Richtung des Sees mit dem Eis
`ner Nachbarin gehört er. Es ist ihr Geheiß
Dass alle sich dort können amüsieren. Sagt `s
weiter, dass jeder es weiß
Ich geh einfach immer dem Gelächter nach
in `ner halben Stunde bin ich schon da
Das Johlen und Kreischen schallt weit hinaus
Jetzt bin ich angekommen an dem See mit Trara
Ich setz mich auf einen trocknen Fels
Hol schnell den Schlüssel heraus
Ruckzuck hab ich sie festgedreht
Auf Kufen geht ´s jetzt auf ´s Eis hinaus
Jetzt spür ich die grobe Kälte nicht mehr
Mir wird sogar langsam warm
Ich komme in Schwung. Mir macht `s
Heidenspaß
Bewege im Rhythmus die Arm´
So drehe ich flink manche Runde am See
Und genieße die Geschwindigkeit
Hier einen Kreis und da einen Kreis
Es wird mir niemals leid
Die kleineren Kinder müssen bald nach Haus
Der See fängt an sich zu leer `n
Immer mehr fahren zurück an den Rand
Jetzt geht auch die letzte kleine Deern
Wir Großen haben das Reich jetzt für uns
Und beginnen sofort mit dem Fegen
Das Eis muss ganz blank und eben sein
Damit wir uns nicht zu oft hinlegen
Jetzt ist die Fläche blank und frei
Ein kleiner Ball rollt über das Eis
An einen Gehstock vom Opa hat jeder gedacht
Die Spieler sind schon ganz heiß
Zwei Mannschaften haben wir schnell gewählt
Zwei Torwarte kommen dazu
Mit enormer Kraft stieben wir über das Eis
Immer dem anderen Tore zu
Es klacken die Stöcke. Das Eis spritzt umher
Wir feuern uns immer mehr an
Die Kufen sirren über den See
Bis alle doll pusten und keiner mehr kann
Dann sitzen wir noch eine Weile lang
Auf einem trockenen Stein
Reden und lachen, feixen uns an
Freuen uns über unser lustiges Sein
Die erste Zigarette macht heimlich die Rund´
So paffen wir vor uns hin
Den Eltern sagen wir lieber nichts davon
Sonst gibt `s was auf das Kinn
Langsam wird `s kalt. Die Dämm´rung bricht an
Wir erheben uns von unserm Gestühl
Nun traben wir heim zu Muttern zurück
Morgen geht `s auf ´s Neue ins Gewühl
Das Essen schmeckt gut. Ich schaufle hinein
Manch großes Stück Brot mit Gelee
Dann schlaf ich süß ein und träume von ihm
Von ihm, meinem eiskalten See
Der Weihnachtstag
Heute ist schon Heiligabend
Das fällt mir grade ein
Kinder, wie die Zeit vergeht
Muss das denn wirklich sein?
Ich habe noch nicht ein Geschenk
Da muss ich noch mal los
Ich steige in mein Auto ein
Was kaufe ich denn bloß
In der kleinen Stadt da
Ist der Trubel wirklich groß
Menschen über Menschen
Was woll´n die alle bloß
Alles hetzet hin und her
Ich verlier den Überblick
Was soll ich denn nur nehmen
Welches schöne Stück?
Ich kaufe ihr ´ne Kette
Das geht mir in den Sinn
Oder doch ´ne Stola
Ganz verwirrt ich bin
In dem nächsten Laden
Kauf ich etwas bestimmt
Ich hab da was im Auge
In meinem Kopf es bimmt
Ich weiß nicht was ich tun soll
In diesem Augenblick
Der Schweiß rinnt mir in Strömen
Da plötzlich macht es klick
Sie liebt es doch am meisten
Wenn ich so bei ihr bin
Also spiel ich Weihnachtsbaum
Geh´ in das Kaufhaus rin
Dann fahr ich schnell nach Hause hin
Mein Schatz kommt doch sehr bald
Und zünde noch die Kerzen an
Sonst sieht´s hier aus so kalt
Dann zieh ich mir mein Schönstes an
häng mir Geschenke um
Und stecke mir ´n Zweig ins Haar
Ich bin ja gar nicht dumm
Jetzt steh ich hier und warte nun
Sie kommt doch glatt zu spät
Die Nadeln pieken überall
Das auf den Nerv mir geht
Die Stunden ziehen so ins Land
Ich kann schon nicht mehr steh`n
Doch setzen mich, das darf ich nicht
Alles würd kaputt gleich geh`n
Dann kommt sie endlich durch die Tür
Ich bin dem Tode nah
Sie guckt so komisch zu mir her
Ich fühl mich sonderbar
Da fragt sie mich was das denn soll
Mir wird schon ganz schön flau
Ich guck sie an und frage mich
Und weiß es nicht genau
So steh ich rum und wundre mich
Über ihr komisch Gebahr´
Um Himmels Willen sie freut sich nicht
Grau wird mir mein Haar
Da kommt sie lächelnd auf mich zu
Und greift nach meiner Hand
Weihnacht ist doch morgen erst
Und das in jedem Land
Und die Moral von der Geschicht´
Das ist doch sonnenklar
Vergiss bloß den Kalender nicht
Dann werden Träume wahr
Und denke bitte stets daran
Wo du auch immer bist
Weihnachten so jedes Jahr
Am selben Tage ist