Der Begriff Ayur Veda bedeutet „das Wissen vom langen, gesunden und glücklichen Leben“. Es handelt sich dabei nicht ausschließlich um eine Heilmethode. Ayur Veda bedeutet viel mehr – nämlich eine Lebenseinstellung, ein Lebensgefühl. Die meisten Gesundheitsstörungen haben eine psychische Ursache und lebt man nach der ayurvedischen Lebensweise, entstehen diese oft erst gar nicht.
Was heißt das ins Deutsche übersetzt? Es heißt, dass jeder nach seiner Fasson selig werden soll, ohne damit andere zu beeinträchtigen, zu bevormunden oder zu unterdrücken. Jeder soll essen was ihm schmeckt und tun und lassen was er will. Was geht mich das neue Auto meines Nachbarn an? Wenn er in der Lage ist, sich solch ein Ding zu kaufen, dann kann ich mich doch mit ihm freuen, anstatt in Neid und Hass auszubrechen. Dadurch vergräme ich mir nur mein Leben und der Nachbar wird trotzdem mit seinem neuen Auto herumfahren.
Außerdem bedeutet das Ur-Ayur-Veda, dass alles Leben aus der Frau entsteht. Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, sollte das beherzigen. Wie kann es sein, dass Männer und Frauen, Frauen unterdrücken, versklaven und verstümmeln? Wie kann es sein, dass sich ein Geschlecht, nur weil es mehr körperliche Kraft besitzt, über das andere erhebt? Wer das Ur-Ayur-Veda wirklich verinnerlicht hat, kann gar nicht anders, als ein glücklicher Mensch zu sein.
Weise Inderinnen wanderten über die Jahrtausende aus und nahmen ihr Wissen mit. So basieren die chinesische Akupunktur, die koreanische Massage, das Kung Fu, das Tai Chi oder auch das Reiki auf der ayurvedischen Medizin und dem Kalari, der alten ayurvedischen Kampfkunst. Je nach Region, je nach Umwelt wurden die alten ayurvedischen Lehren angepasst und erfreuen sich auch heute noch in diesen Gebieten großer Beliebtheit.
Oft werde ich nach der richtigen Ernährung gefragt. Ist nun Trennkost das Beste, Makrobiotik oder doch vegetarisches Essen? Ist es gut, wenn ich Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamine zu mir nehme? Gibt es ein ayurvedisches Kochbuch?
Darauf kann ich nur antworten: Nehmen Sie ein ganz normales Kochbuch zur Hand. Aber das ist doch gar kein ayurvedisches Kochbuch. Das stimmt. Aber ich könnte Ihnen auch gar keines empfehlen, weil es ein solches in der alten ayurvedischen Heilkunst gar nicht gibt. Natürlich gibt es Kochbücher, in denen exotische und „gesunde“ Gerichte mit der Überschrift „Ayurvedische Küche“ angeboten werden. Leider ist der Begriff „Ayur Veda“ bei uns nicht geschützt und so kann jeder alles Mögliche unter diesem Begriff vermarkten.
Dazu möchte ich noch einmal meine indische Lehrmeisterin zu Wort kommen lassen. Sie sagte im Hinblick auf die richtige Ernährung:
„Schon vor vielen tausend Jahren gab es Menschen die uralt geworden sind. Sie kannten keine Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamin C aus der Flasche. Jeder sollte das essen, was ihm schmeckt und das in Maßen. Wie kann jemand behaupten, nur Reis würde dem Körper gut tun? Wie können dann die Eskimos im ewigen Eis überleben, die nur Fisch und Fleisch essen?“
In der modernen westlich geprägten Welt ist ein riesiger Markt entstanden. Man macht den Menschen Angst, in dem man ihnen einredet, ohne dieses oder jenes Vitamin oder Spurenelement wirst du krank und stirbst bald. Dein Cholesterinspiegel ist zu hoch und dein Blutdruck sowieso. Mit dem hohen Fettanteil im Körper hast du nicht mehr lange zu leben. Normalitäten, wie z. B. die Wechseljahrsbeschwerden oder Schwangerschaften werden zu Krankheiten hoch stilisiert.
Es werden Cholesterinsenker oder Hormone verschrieben, dass es eine wahre Freude ist. Dass auch das Gehirn zu einem großen Teil aus Cholesterin besteht und man mit zu wenig Cholesterin im Körper eine Demenz einleiten kann, ist heute genauso bekannt wie, dass zu viele Hormone Brustkrebs auslösen können. Trotz dieses Wissens wird weiter verordnet und auch geschluckt. Es ist ebenso bekannt, dass sich viele Wechseljahrsbeschwerden nach einer bestimmten Zeit von selbst geben, dass sich harmlose Myome von selbst zurückbilden. Trotzdem werden weiterhin gesunde Gebärmütter entfernt, obwohl man heute lange weiß, dass dabei auch wichtige Nerven, die zum Wohlbefinden beitragen, zerstört werden. Das Geld ruft und alle folgen gern.
Ich bin zu dick. Was kann ich tun?
Im Ayur Veda wird zuerst nach der Ursache geforscht. Kann es sich bei dieser adipösen Frau um ein Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch handeln? Hat sie sich absichtlich unansehnlich gemacht, um für den Täter unattraktiv zu werden? Viele Mädchen, die Übergriffe dieser Art ablehnen, flüchten sich gern in Fressorgien. In diesen Fällen muss das Geschehene aufgearbeitet werden, sonst kommt man zu keinem dauernden und befriedigenden Ergebnis. Dann wird gehungert und wieder zugenommen und gehungert und wieder zugenommen. So kann der Jojo-Effekt entstehen.
Manche Mädchen sind zu dünn. Es ist heute bekannt, dass Magersucht und Bulimie auf dem sexuellen Kindesbissbrauch fußen können. Mädchen hassen ihren Körper, weil er für den Täter während oder nach der Pubertät nicht mehr attraktiv ist, weil sie sich durch das mangelnde Interesse des Täters verstoßen fühlen. Auch hier kommt man um eine Aufarbeitung nicht herum, soll sich ein dauerhafter Erfolg einstellen.
Andere quälen ihren Körper, in dem sie nur Trenn- oder vegetarische Kost zu sich nehmen. Auch das ist eine Art der Selbstbestrafung, die auf Dauer eher schadet als nützt. Unser Körper ist nun einmal auf eine ausgewogene Ernährung angewiesen und braucht bestimmte Stoffe zum Überleben. Was kann also der Körper dafür, wenn man selbst zu feige ist, sich seiner Vergangenheit zu stellen, den Täter zu konfrontieren. Der Körper kann doch nichts dafür, dass ich mich nicht traue meine Homo- oder Transsexualität auszuleben. Warum soll ich ihn also bestrafen?
Wirklich glückliche Menschen – und damit meine ich nicht die, die vorgeben glücklich zu sein und überall ihr „Glücklichsein“ zur Schau stellen – leben automatisch gesund, weil zu dem Begriff „gesund“ auch das wahre Glücklichsein dazu gehört. Warum also nicht ab und zu ein Erdbeereis oder ein Schnitzel mit Pommes essen?
Was bedeutet ayurvedische Beratung?
Ayurvedische Beratung bedeutet, dass man den Hilfesuchenden ernst nimmt, Zeit für ihn hat, ihn begleitet und nicht schon nach fünf Minuten ruft „der Nächste bitte!“ Dass man mit denen arbeitet, die wirklich Hilfe wollen und nicht nur Bestätigung oder Zeitvertreib suchen, weil es gerade „in“ ist sich dem Ayur Veda zuzuwenden.
Schon in den Veden wird von „Kämpferinnen“ berichtet. Heute würde man „Borderlinerinnen“ dazu sagen. Für eine effektive Beratung ist es unabdingbar, dass die Kämpferin wirklich Hilfe haben will. Ein Vertrauensverhältnis muss aufgebaut werden. Das Vertrauen fassen ist eines der schwierigsten Probleme einer Kämpferin. Wie oft wurde sie schon von Menschen enttäuscht, denen sie Vertrauen schenkte und die dann doch auf der Seite der Täter standen?
Die Vergangenheit sollte erforscht werden. Wer war bei Übergriffen dabei oder in der Nähe? Gibt es Kinder, mit denen die Kämpferin gespielt hat und die vielleicht etwas gesehen oder gehört haben? Gibt es Schulfreunde, denen man davon berichtet hat? Was erinnert die Betroffene selbst? Gibt es Fotos aus der Kindheit?
Als nächstes werden die Chakren überprüft. Das erste Chakra steht für alles Materielle. Hat das Opfer das Bestmögliche in Schule und Beruf erreicht oder arbeitet es z. B. nur in einem sozialen Beruf, um Anerkennung zu bekommen? Der Krankenschwester z. B. geht es in so einem Fall gar nicht um das Wohl des Patienten, sondern nur um den erwarteten Dank. Ist das Opfer nur Manager geworden, um den eigenen Eltern zu imponieren oder Untergebene zu malträtieren? Kann es sein, dass das Opfer sein Auto, seine Wohnung, seinen Urlaub wirklich genießen kann oder werden diese Dinge nur dazu benutzt, um anderen zu imponieren?
Das zweite Chakra steht für Sexualität. Lebt die Betroffene ihre spezifische Sexualität aus? Steht sie zu ihrer Homosexualität? Kennt sie die Vorlieben ihres Geistes und ihres Körpers?
Das dritte Chakra steht für Intelligenz. Setzt die Betroffene ihre Intelligenz für ihre gesunde Entwicklung ein oder verwendet sie diese, um sich selbst und andere zu schädigen?
Das vierte Chakra steht für Gefühle. Lässt sich die Betroffene von ihren Gefühlen leiten? Denkt sie für andere mit? „Ich gehe lieber nicht zu meiner Freundin. Die will mich jetzt bestimmt nicht sehen.“ Aber das weiß doch die Betroffene erst, wenn sie die Freundin besucht hat.
Das fünfte Chakra steht für Kommunikation. Ist die Betroffene an diesem Punkt angelangt, kann sie anderen mit ihrem Wissen weiterhelfen. Sie ist in der Realität angekommen und hat keine Wahrnehmungsstörungen mehr.
Es gibt leider viel zu viele Menschen, die Therapie anbieten und ihre eigenen Probleme nicht aufgearbeitet haben. Eine effektive Beratung kann nur dann stattfinden, wenn der Berater selbst unvoreingenommen ist und wirklich Hilfe geben will. Andernfalls fließen mit Sicherheit eigene Wahrnehmungsstörungen in die Beratung ein. Man muss jeden Fall von außen betrachten, also neutral bleiben und darf niemals mitleiden.
Viele, die behaupten, Ayur Veda würde nichts bringen, wissen gar nicht worüber sie ihr Urteil fällen. Ein altes indisches Sprichwort lautet: „Wenn du wissen willst, wie die Suppe schmeckt, musst du sie probieren.“
Ayur Veda gibt genau zwei Möglichkeiten vor: entweder es hilft oder es bleibt wie es ist.
Calligaris-Technik
Professor Calligaris lebte um die Jahrhundertwende des neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhunderts in Italien. Er forschte viel und entdeckte auf der Haut seiner Testpersonen Areale – er nannte sie Plaques –, die den ayurvedischen Chakren sehr ähnlich sind. Er entdeckte also eine uralte Methode wieder. Er machte unendlich viele Aufzeichnungen, von denen leider viele verloren gingen. Die, die noch übrig geblieben sind, können uns heute helfen, ein System zu verstehen, das im indischen Original schwer zu begreifen ist. Es reicht von der Diagnostik bis zur Symptomverbesserung.
Energetische Schmerztherapie
Die energetische Schmerztherapie verbindet neue mit alten Heilmethoden. Warum soll man noch Nadeln einstechen, wenn man mit einem kleinen handlichen batteriebetriebenen Elektroakupunkturgerät viel schneller und einfacher helfen kann? Warum soll man eine Rune aus der altnordischen Heilkunst nicht einfach mit dem Computerdrucker ausdrucken, anstatt sie, wie früher, aus passenden Holzstäbchen zusammenzusetzen? Warum soll man die Koreanische Massage nicht mit den Händen ausüben, anstatt wie früher mit den Füßen? Warum besorgt man sich die Zutaten für ein ayurvedisches Massageöl nicht in einer Apotheke, anstatt in der Welt herumzufahren, um sich die Zutaten aus irgendwelchen Urwäldern zu holen? Letztendlich kommt es darauf an, dass die Beschwerden verschwinden oder zumindest gelindert werden.
Ich bin viel in der Welt herum gekommen und habe mir aus Neugier viele Heilmethoden angeschaut und erlernt. Es hat mich oft sehr verblüfft, mit welch einfachen Mitteln enorme Verbesserungen von Krankheitszuständen erreicht werden können. Ich sehe diese Methoden als gleichwertig gegenüber der westlichen Schulmedizin an.
Natürlich muss man bei einer akuten Blinddarmentzündung sofort zu einem Arzt. Auch ein gebrochener Arm wird überall auf der Welt geschient. Daran geht kein Weg vorbei, aber es gibt viele Fälle, in denen man unkomplizierter helfen könnte, als die Schulmedizin es vermag.
Wie oft basiert der Rückenschmerz einfach auf der Blockade eines Wirbels? Es wird geröntgt, gespritzt und Gymnastik gemacht, ohne dass ein Erfolg zu verzeichnen ist. Eine schonende Deblockierung – „Impulsdehnung“ – kann Wunder wirken. Eine anschließende Koreanische Massage kann die durch die Blockierung entstandenen Muskelverklebungen lösen und der Betroffene kann sich wieder seines Lebens erfreuen.
Viele Erkrankungen sind in einigen Ländern kaum bekannt. Nehmen wir z. B. die Harninkontinenz bei Frauen. Als ich einer alten indischen Heilerin von dieser weit verbreiteten Störung in Deutschland erzählte, wusste sie im ersten Moment gar nicht, was ich meinte. Ich erklärte ihr den Krankheitsverlauf und sie sagte mir daraufhin Folgendes:
„Eine weise indische Frau massiert ein oder zwei Mal täglich ihre Yoni (weibliche Geschlechtsorgane) mit einem wohlriechenden Öl. Nach einer Weile stellt sich ein schönes Gefühl ein, dass in unkontrollierbaren Kontraktionen des Unterleibes endet. Grüßen Sie die deutschen Frauen von mir und erzählen Sie ihnen von diesem Ratschlag.“
Zurück in Deutschland, erzählte ich betroffenen Frauen davon. Einige wollten davon überhaupt nichts wissen. So einen Schweinkram würden sie niemals machen. Dann lieber mit der Harninkontinenz leben. Ein paar andere probierten es aus und berichteten mir, dass schon nach ein paar Tagen eine Besserung eingetreten sei. Nach vier bis sechs Wochen waren die Beschwerden total verschwunden.
Als nächstes fragte ich die Heilerin, was sie denn gegen Ausfluss unternehmen würde. Sie sagte: „Man muss unterscheiden. Handelt es sich bei der Feuchtigkeit um einen krankhaften Ausfluss, so liegt das oft daran, dass die Frauen ihren Unterleib bedecken und somit keine Luft zur Ventilation an die Yoni gelangen kann. Die Yoni ist normalerweise feucht. Das ist ein Klima, in dem Krankheitskeime gut gedeihen können. Bekommt die Yoni Luft zum Atmen, trocknen viele Keime aus und der Ausfluss verschwindet. Wir hier können das gut beobachten. Durch die Modernisierung unseres Landes gibt es immer mehr Frauen, die der traditionellen, also offenen Bekleidung, den Rücken kehren. Sie tragen, um „in“ zu sein, Hosen und Slips. Vergleicht man nun die Verbreitung der Unterleibsbeschwerden der Frauen in der Stadt mit denen auf dem Land, merkt man sofort, dass die Stadtfrauen wesentlich mehr Probleme in dieser Richtung haben, dass sich nun Krankheiten einstellen, die früher in unserem Land kaum bekannt waren.
Außerdem sollten die Haare an der Yoni immer entfernt werden, da sich in diesen sehr viele Keime absetzen, die dann immer wieder eine neue Infektion auslösen können.
Häufig ist die vermehrte Feuchtigkeit in dieser Körperregion aber auch ganz einfach damit zu erklären, dass eine Yonimassage stattgefunden hat. Bei dieser Massage wird die Yoni normalerweise feucht und die anschließenden unwillkürlichen Kontraktionen können eine Ejakulation auslösen. Dabei handelt es sich nicht um Urin, sondern um eine Flüssigkeit die dem männlichen Samen sehr ähnlich ist, nur keine Spermien enthält. Das ist ganz normal und hat mit einer Krankheit nichts zu tun.“
Auch diesen Bericht gab ich sofort an einige meiner Patientinnen weiter. Die Reaktionen reichten von „Vogelzeigen“ bis Ausprobieren. Mittlerweile gibt es mehrere Patientinnen, die sich rasieren, keine Hosen mehr tragen und täglich ihre Yoni massieren. Sie berichten alle, dass es ihnen um Klassen besser geht, sie viel mehr Lebensfreude empfinden und keine Beschwerden mehr haben. Auch einige Gynäkologinnen, die selbst betroffen waren, probierten es aus, um es jetzt ihren Patientinnen weiterzuempfehlen.
Gerade diese Hinweise – es handelt sich niemals um Vorschriften, da jede Patientin selbst entscheidet, ob sie die Hinweise annimmt und umsetzt oder nicht – wurden gern aus dem Zusammenhang gerissen und dazu herangezogen, mich zum Sex-Guru zu stempeln.
Von einer Afrikanerin habe ich eine schonende Geburtshilfemethode gelernt, die Geburtsmethode der Zwei Bäume. Setzen die ersten Wehen ein, geht die Gebärende spazieren. Wenn die Presswehen einsetzen, begeben sich Hebamme und Gebärende zu einer Stelle, an der sich zwei Bäume sehr nahe stehen. Beide stellen sich dazwischen. Jede hat nun einen Baumstamm im Rücken. Die Gebärende beugt sich stehend etwas vor und stützt ihre Stirn auf dem Brustbein der Hebamme ab. Die Hebamme umfasst die Hüften der Gebärenden und kann so Hilfestellung leisten. Die Gebärende fühlt sich dabei sicher und entspannt und die Schwerkraft hilft ihr beim Herauspressen des Kindes. Wenige Sekunden vor der Geburt, gehen beide in die Hocke. So wird das Kind geboren. Durch diese Art der Geburt und eine gute Vorbereitung, zu der auch die tägliche Masturbation bis zum Höhepunkt gehört, geht die Geburt nicht nur schnell und schmerzarm von statten, auch die Nachwehen halten sich in erträglichen Grenzen.
Als ich schwangeren Frauen in Deutschland diese Methode erklärte, erntete ich ähnliche Reaktionen, wie oben schon beschrieben. Viele lehnten das ab, die, die es ausprobierten, waren ganz begeistert. Einige hatten schon zuvor Kinder in einer Klinik bekommen und so eine Vergleichsmöglichkeit.
Ich finde es schade, dass diese seit tausenden von Jahren bekannten und erprobten Heilmethoden immer noch mit Skepsis betrachtet werden und dass auch noch oft von Menschen, die gar nicht wissen, wovon eigentlich die Rede ist. Ebenso schade finde ich es, dass diese Heilmethoden von Leuten missbraucht werden, um Geld zu verdienen. Die chinesische oder die altägyptische Akupunktur helfen nicht bei jeder Störung. Sie können einen blockierten Wirbel nicht wieder in seine normale Position drücken. Trotzdem wird die Akupunktur auch in solchen Fällen angewandt, weil sie exotisch wirkt und Geld bringt.
Viele Patienten haben mir erzählt, dass sie mit bestimmten Beschwerden zur Akupunktur gegangen oder in einer ayurvedischen Wellness-Anlage waren und es nicht geholfen, nur viel Geld gekostet hätte. Akupunktur, Calligaris etc. sind sehr gute Heilmethoden, aber keine Allheilmittel. Will man als Therapeut wirklich helfen, muss man eine ganze Palette von Methoden auf Lager haben, um verschiedene Störungen richtig angehen zu können. Da reicht es nicht, wenn man ein Wochenendseminar über Akupunktur besucht hat.
Leider werden oft Öl-Massagen oder ähnliche Anwendungen als Ayur Veda verkauft. Diese Anwendungen haben aber mit dem eigentlichen Ayur Veda absolut gar nichts zu tun. Wenn ich dann von Ayur Veda spreche, wird von vielen Patienten abgewinkt. Das kennen wir schon und hat nichts geholfen. Wenn ich nachfrage, welche Anwendungen sie bekommen haben, stellt sich schnell heraus, dass das was sie bekommen haben, gar kein Ayur Veda war. Der Begriff ist nicht geschützt und so kann jeder alles unter dem Namen Ayur Veda verkaufen. Das Ur-Ayur-Veda wird nach und nach aussterben. Das Wissen wird auf den Palmblättern erhalten bleiben, aber Menschen, die diese Lebensphilosophie noch leben, wird es dann nicht mehr geben. Der Kommerz ist dabei das Ayur Veda hinwegzuspülen.
Die Ausbildung dauert sehr lange und ist äußerst umfangreich. Es gibt praktisch keine Interessentinnen mehr, die eine solche Ausbildung auf sich nehmen wollen. Selbst in Indien oder Sri Lanka wird Ayur Veda nur noch als Medizin der armen Leute bezeichnet und mehr und mehr verdrängt. Selbst dort geht das uralte Wissen Stück für Stück verloren und viele Einheimische sprechen inzwischen ebenfalls von Ayur Veda, wenn eigentlich Wellness-Massagen gemeint sind.
Der erste Schritt in der Ausbildung ist die Selbsterkenntnis. Daran scheitern schon die meisten Interessierten. Ich habe einige Europäerinnen erlebt, die das Ayur Veda erlernen wollten. Sie kamen, um schnell mal eben etwas Exotisches zu erlernen. Die Heilerinnen vor Ort sahen aber sofort, dass diese Frauen nicht ehrlich waren. Sie wollten nicht helfen und heilen, um des Heilenswillen. Sie wollten das Ayur Veda erlernen, um wichtig zu sein, um etwas darzustellen. Sie waren nicht bereit, sich selbst, ihr eigenes Leben, ihre eigenen Defizite wahrzunehmen und anzugehen. Ist jemand nicht bereit, bei sich selbst anzufangen, wird aus einer Ausbildung nichts. Eine Heilerin sagte mir einmal, dass sie Frauen, die keine Ahnung von sich selbst hätten, in ihrer eigenen Konditionierung gefangen wären und nicht die Absicht hegten, das zu ändern, von ihr nicht ausgebildet würden. Helfen könnte nur jemand, der sich selbst kennen gelernt hätte, der in der Lage wäre, zu sehen und zu hören und auf den Hilfesuchenden einzugehen. Selbstdarstellung würde nur der Eitelkeit der Heilerin dienen und bestimmt nicht dem Hilfesuchenden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.transborderles.de oder geben Sie „van Herste„, „Calligaris“ oder „Ayur Veda“ in ihre Internet-Suchmaschine ein.